Leben zwischen Kulturen – Identität zwischen den Linien
Menschen, die mit mehr als einer Kultur aufgewachsen sind, tragen oft viel mehr in sich, als sie auf den ersten Blick zeigen.
Sie haben gelernt, Brücken zu bauen, zu übersetzen – sprachlich, emotional, sozial.
Doch das Leben zwischen kulturellen Räumen bringt nicht nur Ressourcen, sondern auch Herausforderungen mit sich. Gerade im Erwachsenenalter können Fragen auftauchen, die nach Zugehörigkeit, Selbstverständnis und innerer Klarheit verlangen.
Was bedeutet „Adult Cross Culture Kid“?
Der Begriff Cross Culture Kid (CCK) beschreibt Menschen, die einen bedeutenden Teil ihrer Kindheit oder Jugend in einer oder mehreren Kulturen außerhalb ihrer Herkunftskultur erlebt haben – oder mit mehreren Kulturen gleichzeitig aufgewachsen sind.
Dabei geht es nicht nur um geografische Ortswechsel, sondern um das gleichzeitige Erleben, Aushandeln und Navigieren unterschiedlicher kultureller Werte, Normen und Identitäten.
Wenn diese Kinder erwachsen werden, spricht man von Adult Cross Culture Kids (ACCKs).
Zu den CCKs zählen z. B.:
- Kinder binationaler oder bikultureller Eltern
- Menschen, die mit Migrations- oder Fluchterfahrung aufgewachsen sind
- Kinder von Diplomaten, Militärangehörigen, Entwicklungshelfer:innen oder Auslandsmitarbeitenden
- Menschen, die im Inland einer Subkultur oder ethnischen Minderheit angehörten und sich zwischen zwei (oder mehr) kulturellen Realitäten bewegten
Der Unterschied zum Begriff Third Culture Kid
Third Culture Kids (TCKs) sind eine Untergruppe der Cross Culture Kids.
TCKs wachsen meist außerhalb der Heimatkultur ihrer Eltern auf – und entwickeln eine „dritte Kultur“, die sich aus verschiedenen kulturellen Einflüssen speist, jedoch nicht vollständig zu einer der vorhandenen Kulturen gehört.
Cross Culture Kids umfasst dagegen ein weiteres Spektrum: Auch Menschen, die z. B. zwischen einer Herkunftskultur und einer Aufnahmekultur leben, ohne das Land verlassen zu haben, oder Kinder aus bikulturellen Ehen gehören dazu.
Was beide Gruppen vereint, sind die inneren Spannungsfelder:
Fragen nach Zugehörigkeit, Identität, Verlust und Verwurzelung, die häufig subtil wirken – und manchmal erst Jahre später bewusst werden.
Welche Themen ACCKs häufig begleiten
Viele Adult Cross Culture Kids berichten von einem Gefühl des Nicht-ganz-Dazugehörens – selbst in Umfeldern, in denen sie aufgewachsen sind.
Die Fähigkeit zur Anpassung und das Aufwachsen mit verschiedenen kulturellen Codes führt oft zu einer ausgeprägten Beobachtungsgabe, Empathie und Anpassungsfähigkeit – aber auch zu inneren Brüchen.
Typische Lebensthemen können sein:
- das Gefühl, „zwischen den Welten“ zu leben
- Loyalitätskonflikte gegenüber unterschiedlichen kulturellen Einflüssen oder Familienanteilen
- Unsicherheiten in Bezug auf die eigene Identität („Wer bin ich wirklich?“)
- Sprachwechsel oder -verlust und deren emotionale Bedeutung
- Schwierigkeiten, stabile Zugehörigkeiten aufzubauen
- Herausforderungen in Beziehungen und Bindungen
- unbewusste Trauer um Verluste, Ortswechsel oder kulturelle Trennungserfahrungen
Diese Erfahrungen sind oft komplex und nicht leicht zu erzählen.
Gerade deshalb braucht es geschützte Räume, in denen sie sichtbar, spürbar und verstehbar werden dürfen.
Wie mein Mentoring dir helfen kann
Im Mentoringprogramm Explore Your Life Story biete ich Raum für genau diese Reflexion.
Wir erkunden deine Lebensgeschichte gemeinsam – ohne vorschnelle Antworten, aber mit feinem Gespür für das, was zwischen den Zeilen liegt.
Ich arbeite biografisch und kunsttherapeutisch, das heißt: Neben dem Gespräch können auch kreative Medien wie Schreiben, Collagen, Symbolarbeit oder Fotografie zum Einsatz kommen – wenn du das möchtest.
Sie helfen, innere Bilder sichtbar zu machen und Worte zu finden für Erfahrungen, die lange namenlos geblieben sind.
Dabei geht es nicht um ein „Reparieren“, sondern um ein Würdigen, ein Ordnen, ein Verstehen. Und um die Frage:
Was ist mein eigener roter Faden – jenseits kultureller Zuschreibungen?
Wenn du dich zwischen den Kulturen zu Hause fühlst – und gleichzeitig spürst, dass dir ein innerer Kompass fehlt, dann lade ich dich ein, deine Geschichte liebevoll zu erkunden.
In einer Kompass-Sitzung klären wir, ob das Mentoring „Explore Your Life Story“ der passende Raum für deine biografische Reise ist.
Ich freue mich, dich und deine Geschichte kennenzulernen – so, wie sie ist. Ohne Schubladen. Mit Tiefgang.
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